
Kaum aufgeschaltet, schon ausverkauft: Kein Wunder, LAMBRINI GIRLS aus Brighton sind die Punkband der Stunde. Wild, unbequem, furios. Schon der Titel ihres Albums „Who Let The Dogs Out“ gibt die Richtung vor: die Gitarren zerren, der Bass knurrt und Phoebe Lunny faucht und gluckst wie einst Kathleen Hanna von Bikini Kill. Mit queerfeministischen Slogans und Stinkefinger gegen toxische Männlichkeit, Catcalling, Polizeiwillkür, Sexismus wird nicht gespart… Plakativ? Ja, aber unmissverständlich. Kommt hinzu, dass die rasend schnellen Drei-Minuten-Songs der Lambrini Girls vor allem sehr viel Spass machen, schliesslich hat sich die Band nach einem prickelnden Birnenfusel namens „Lambrini“ aus Liverpool benannt, süss, klebrig und alkoholhaltig, bei Teenagern beliebt. "It’s cheap and cheerful“, sagt Phoebe Lunny, „and it get’s you drunk really quickly." Was will man mehr? Bei ihrer Band reichen ein paar Songs, und schon wird man in die rauschhaft verschwitzte Illusion eines Punkkonzerts katapultiert, das 1979 hätte stattfinden können.
M(h)aol IRL
Nicht weniger explosiv klingt MHAOL aus Dublin. Der Bandname spielt auf die irische Piratin und Kapitänin Gráinne Mhaol an. Mit den Lambrini Girls dürfte sich das Post-Punk-Trio blendend verstehen, musikalisch wie auch die Haltung betreffend: radikal, rebellisch, cool.