
Eigentlich trägt sie den hübschen Namen Isabella Sophie Tweddle, hat sich allerdings den eher unspektakulären Bühnennamen BILLIE MARTEN zugelegt. Ihr Werdegang hingegen ist ziemlich spektakulär: Mit 9 Jahren schreibt sie ihre ersten Songs, mit 16 unterschreibt sie einen Major-Vertrag, und nun legt die 26-Jährige ihr fünftes Album «Dog Eared» vor. Darf man von einer Wunderkind-Karriere sprechen? Definitiv. Wenngleich die Biografie durchaus auch profane Elemente aufweist wie etwa ein abgebrochenes Literaturstudium oder Brotjobs in Pubs. Die Nordengländerin – Lieblingsessen: Couscous und Himbeeren, Lieblingstier: Alpaka – hat ihr neustes Werk in den USA aufgenommen und präsentiert darauf Lieder von gut geerdeter Entschlossenheit. Zu kullernden Klavierklängen gesellen sich hier auch mal eine Fiddle, glockige Seventies-Orgeln oder knisternde Beats aus dem Sampler, während Marten mit leicht angerauter Stimme aus ihrer lyrischen Welt berichtet. Abgeklärt, aber dennoch hellwach und erschütterbar.
Le Ren CAN
Ebenso atemberaubend wirkt die Frau im Vorprogramm, Lauren Spear alias LE REN. Die Sängerin aus Montreal transferiert ihre Gefühle in fadengerade Songs, die das Herz ganz langsam durchschütteln. Seufzen und winzige Tränen – selbst auf den Wangen von harten Kerlen in Karohemden.