
Zwölf Songs in 22 Minuten. Mehr brauchten die DEAD PIONEERS aus Denver nicht, um auf ihrem Debüt-Album von 2023 mit messerscharfer Präzision zur Sache zu kommen. Und wenn Gregg Deal als Abkömmling der Pyramid Lake Paiutes auf dem zweiten Song „We Were Punk First“ singt, dann meint er damit nichts Anderes als dass die Indigenen Völker den Punk vorweggenommen hätten – nicht mit dem Mohawk, sondern in Form von Widerstand, Rebellion und Selbstbehauptung. Ja, die Auftritte der Dead Pioneers sind Manifeste. Aber auch atemberaubend gute Konzerte, laut, packend, von physischer Wucht. Hypnotische Gitarrenriffs, Bass und Schlagzeug, dazu Greggs Sprechgesang: „Language back, culture back, ceremony back, identity back, homelands back, land back!“ heisst es in „We Were Punks First“, Themen, die sich als roter Faden auch durch ihr neues Album „Po$t American“ ziehen. Die Einflüsse reichen von Fontaines D.C., Protomartyr und Rage Against The Machine bis Jello Biafra und Public Enemy. Inspiration genug für einen brodelnden Punkrock-Abend.