
2024 schrieb sich die irische Post-Punk-Band SPRINTS einen „Brief“: „Letter To Self“ war ein Album, und die erste Zeile lautete “Maybe I should do it better“. Warum auch nicht mal an sich selbst arbeiten, statt immer den andern die Schuld in die Schuhe schieben! Denn der Fluch unserer Kultur, ist Sprints-Sängerin und Gitarristin Karla Chubb überzeugt, wurzle im Irrglauben, dass die eigene Identität unfehlbar sei. René Descartes hätte sich ihr angeschlossen: „Man wird vor allem betrogen, wenn man sich für klüger als die anderen hält“, schrieb der französischen Philosoph – und prompt widmete ihm die Band eine Single. Grandios, wie sie uns im Refrain den Satz „Descartes, Descartes / discord, discard / How do you heal a tortured heart?“ entgegenschleudert. Fontaines D.C., Idles oder Jehnny Beth von der Londoner Band Savages fallen einem ein, während sich Zac Stephensons Gitarrenriffs wie ein Lavastrom in klaffende Abgründe ergiessen. Diesen Herbst erscheint das zweite Album der Dubliner: „All That Is Over“. Klingt wie ein Hoffnungsschimmer? Ähm… mal schauen.