Bevor das alte Tram Huis in Rotterdam vor ein paar Jahren dicht machte, war es ein beliebter Kebab-Stand, wo man morgens um vier nach durchzechter Nacht den Blutzuckerspiegel in Ordnung bringen konnte. TRAMHAUS soll sich nach dieser letzten Insel für Nachtschwärmer*innen benannt haben. Tatsächlich hat ihr Sound etwas von einem blinkenden Leuchtturm mitten im Sturm. Haushoch wogt der Sound, mal sanft und in der Sonne blitzend, dann wieder bedrohlich und dunkel schäumend. Tolle Gitarren auch, die Lukas Jansens Shout- und Sprech-Gesang umspülen. Die Auswahl reicht von melodiösen Surf-Rock-Kringeln über post-rockige Stakkato-Riffs bis hin zur filigranen Zupfarbeit. Dieses Auf und Ab, Laute und Leise, Rohe und Verletzliche, das, was The Pixies vorgemacht und Nirvana abgekupfert hatten, erweitern Tramhaus um heftige Post-Hardcore-Tornados voller Wut, Euphorie und einer grossen Sehnsucht nach einem Rettungsring der Liebe. Oder, wie Bassistin Julia Vroegh die Band beschreibt: „A platonic love affair between the five of us.”

