
Gruff Rhys gehört zu jener seltenen Gattung Songschreiber, denen die Melodien im Schlaf zufliegen. Vermutlich schüttelt der Waliser morgens das Geträumte aus dem Ärmel seines Pyjamas, und fertig ist ein neuer Ohrwurm! Schon seine alte Band, Super Furry Animals, klangen so weich, wie ihr Name es versprach, gepolstert mit Beach- Boys-Harmonien, Flügelhörnern und einer Extraportion Hall auf den Gitarren. Aber auch als Solist veröffentlicht Rhys seit vielen Jahren Songs von heiterer Melancholie und unverdrossener Zuversicht, gespielt mit richtigen Instrumenten. Sogar eine Pedal-Steel-Gitarre hat sich zwischen die Rillen seines wunderbaren jüngsten Albums „Sadness Sets Me Free“ verirrt. Der Reinhör-Song für Neueinsteiger: „Bad Friend“. Und dann zurückspulen bis „American Interior“ von 2014, ein Album, das während einer Ahnenforschungsreise durch die USA entstanden war, aus der auch ein Buch und ein Dokumentarfilm hervorgingen. Damit tourt Rhys mit seiner Band gerade durch Europa. Was er uns über Amerika zu erzählen hat, das uns gerade in Atem hält? „Liberty, is where we'll be!“