















Montag, 09. Februar 2015, 21:00 Uhr
Unter unserer Kuppel ist er regelmässiger Gast und auch sein letzter Auftritt im November 2012 ist in bester Erinnerung geblieben. Für sein fünftes Album «Fear And Saturday Night», das im Januar erscheint, zog sich Bingham nun ins bergige kalifornische Hinterland zurück, wo es keinen Strom gab und auch kein Smartphone piepte. In dieser Abgeschiedenheit konnte er Songs schreiben, die mit seinem eigenen Leben eng verknüpft waren – der Blick ging zurück und aber auch nach vorne. Im Studio wirkte als Produzent der grosse Jim Scott, der schon Tom Pettys Album «Wildflowers» zum Glänzen gebracht hatte. Sein erstes Album veröffentlichte Bingham als 26-Jähriger – ein früher Auszug aus dem Elternhaus und Gelegenheitsjobs als Rodeo-Reiter lagen hinter ihm. Jahre später, mittlerweile in den Dreissigern angelangt und dank dem Film-Song «The Weary Kind» über Nacht zu Grammy- und Oscar-Ehren gekommen, ist alles anders. Der nachdenkliche Beau Ryan Bingham hat nach dem Ausflug ins Rampenlicht die Zügel als Künstler wieder selber in die Hand genommen. Mit seiner Ehefrau gründete er vor ein paar Jahren ein eigenes Label, auf dem seine Alben seither erscheinen. Heute findet sich Bingham mit seiner eindrücklichen Reibeisenstimme, die immer älter klang als sie war, in einem Tal mit vielversprechender Aussicht wieder. Mit Mundharmonika und sehnsuchtsgetränkten Country-Rock-Gitarrenklängen geht es hinaus auf den Highway des Lebens, wo über Höhen und Tiefen sinniert wird. Ein weiterer Tunneldurchbruch ist Bingham somit gelungen. Im Februar wird er im Bogen die Ernte dieser biografischen Aufarbeitung solo zum Klingen bringen.